
2020 Ich höre die Härchen in meinem Ohr tanzen
Reflexionen über Klanglandschaften.
Ihre Veränderungen im Rahmen der letzten Wochen.
Denn „Hören“ ist nicht irgendwo und irgendwann, sondern ein Ausschnitt der Welt, ein Stück unserer Sinneswelt mit besonderer Bedeutung.
Was bleibt, wenn die Ohren nur noch das Rauschen des eigenen Blutes hören?
Ich höre die Härchen in meinem Ohr tanzen – und sonst nichts mehr.Für die musikalische szenische Installation wird eine besondere Form entwickelt und dem Publikum ein theatrales Live-Erlebnis geschenkt. Die Karlskaserne wird zur Kulisse und durch ihre eigenen Klänge zum begehbaren Gesamtkunstwerk. Ein Spaziergang im klanglichen ZeitRaum. Mit Tanz, Musik und Texten.
Das Jugendsinfonieorchester, der Projektchor Chorioso der Jugendmusikschule, Open Music und das Altentanztheater Ensemble ZARTBITTER der Tanz- und Theaterwerkstatt begeben sich mit dem Publikum auf die Suche nach unentdeckten Klangräumen, unerhörter Musik, bewegter Klangtagebüchern und Stille.
Künstlerisches Produktionsteam // Axel Brauch, Ute Kabisch, Scott Roller, Roderik Vanderstraeten, Lisa Thomas, Doris Schopf, Bettina Gonsiorek
Fotos: Peter Pöschl, Axel Brauch
Gefördert durch die Stadt Ludwigsburg, Wohnungsbau Ludwigsburg, Wüstenrot Stiftung, Stiftung Landesbank Baden-Württemberg, Lotto Baden-Württemberg, Netzwerk Neue Musik.
2019 Jetzt machen wir erstmal nichts. Und dann warten wir ab.
Ein Stück über das Warten
ZARTBITTER hat 2020 mit der Inszenierung „Jetzt machen wir erstmal nichts. Und dann warten wir ab.“ den Deutschen Amateurtheaterpreis amarena 2020 in der Kategorie „Senior*innentheater“ gewonnen!
Choreographische Annäherungen – „Warten“
Warten gibt uns Zeit in Situationen an Orten und Plätzen, die wir oft völlig anders geplant hätten und wird meist negativ von uns wahrgenommen. Im Warten liegt oft eine seltsame Spannung auf die Ereignisse, die wir erhoffen, sie mögen dem Warten ein Ende bereiten. In diesen Situationen zeigt sich der Mensch von seinen ganz besonderen Seiten.
Lisa Thomas experimentiert mit unterschiedlichen Warte-Situationen: Warten auf den Schlaf, auf den richtigen Moment, auf den richtigen Partner, warten auf eine Antwort, bis ich dran bin….. Aus kleinen Szenen und improvisierten Kurzchoreographien entstehenzarte, heftige, skurrile und berührende Bilder von wartenden Menschen.
Gefördert von der Stadt Ludwigsburg, vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst über den Landesverband Amateurtheater Baden-Württemberg und der Stiftung Landesbank Baden-Württemberg.
Choreographie und kunstlerische Leitung // Lisa Thomas
Fotos: Peter Pöschl
„Das Unbewegte Vehikel“
Im zweiten Teil wählt die Choreographin Nina Kurzeja einen anderen Zugang zum Thema. Gemeinsam mit dem Ensemble setzt sie sich mit Fragen, Erfahrungen und philosophischen Überlegungen auseinander: Wenn das WARTEN kein regloser Zustand ist, sondern eine Ausdehnung von Zeit, von vielen Augenblicken hintereinander, werden diese Momente im Alter erträglicher? Nimmt Geduld zu oder nimmt sie ab? Diese Fragen werden im Stück erforscht und in Charaktere und Figuren gewandelt, die der zeitlosen Fantasie einer Zirkustruppe folgen.
Choreographie // Nina Kurzeja
Fotos: Peter Pöschl
2018 Spaziergang mit Überraschungen
Experimentierphase
In der Experimentierphase, die dem Stück Choreographische Annäherungen – „Warten“ vorausgeht, entstehen im Karlskasernenhof kurze Szenen, die alle aus der Ausgangssituation und Ausgangshaltung des Wartens hervorgehen:
- Menschen stehen oder sitzen und warten.
- Aus den Improvisationen der Tänzer*innen entstehen choreografische Miniaturen: Individuelle Entwicklungen aus der momentanen Situation heraus, die zarte, heftige, humorvolle und berührende innere Bilder von wartenden Menschen offenbaren.
Experimentierphase mit Lisa Thomas
Fotos: Peter Pöschl
Öffentlicher Raum in Bewegung – Stadt Ludwigsburg
Wir erspüren die vorhandenen Gegebenheiten unserer Umgebung körperlich und greifen auf diese einverleibten Erfahrungen in späteren Improvisationen zurück.
Wie fühlt es sich an, auf einem offenen weiten Platz zu tanzen, im Vergleich zu einer beengenden Gasse? Was macht es mit mir unter einer ständigen Beobachtung von Passanten zu sein? Wie fühlt es sich an den Prozess des Ausprobierens und Nicht-wissens öffentlich zu teilen?
Wie können wir den öffentlichen Raum als Gemeinschaftsraum gestalten und verwandeln durch z.B. Überraschung, Störung, Einladung? Durch verschiedene Improvisationsformate erspüren und hinterfragen wir Rollen, Vorbehalte, Normen, Ängste in Bezug auf unsere Gesellschaft und ältere Menschen.
Es entstehen kleinere Szenen und Kurchoreographien, eine spontane Performance im öffentlichen Raum.
Recherche mit Marina Grün und Lisa Thomas
Fotos: Katrin Temme, Jürgen Leupold
2017 Fragen wagen!
ZARTBITTER begab sich mit Lisa Thomas, der Choreografin Marina Grün und einer Gruppe junger Tänzer*innen in eine generationenübergreifende Recherche.
Unter dem Motto „Fragen wagen!“ entsteht eine tänzerische Begegnung von Jung und Alt, von Generation zu Generation, von Mensch zu Mensch.
Was wissen wir voneinander? Von den Alten, den Jungen?
Wenden wir den Blick weg von der Verallgemeinerung, den Zuschreibungen, Vorurteilen hin zu einer persönlichen Neugier:
Fragen regen an zum Nachdenken, zum Weiterfragen
Fragen verursachen Assoziationen, hallen nach, ecken an, rufen auf.
Fragen erzeugen Widerstand, bringen Überzeugungen zum Wackeln.
Fragen stoßen ab, machen Lust, wollen gehört werden, können lästig sein.
Fragen brauchen Mut.
Das Stück bewegt sich zwischen den Kleinigkeiten des Alltags und den wirklich wichtigen Themen, angesiedelt zwischen den klassischen immer wiederkehrenden und aktuell gesellschaftspolitischen Fragestellungen.
Choreographie // Lisa Thomas und Marina Grün
Fotos: Peter Pöschl
Gefördert durch den Innovationsfonds Kunst des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg, die Bürgerstiftung Ludwigsburg, die Lechler Stiftung und die Stadt Ludwigsburg.
2016 MINIATUREN
„GOLDEN AGE VARIATIONS“
Die Erfahrung von neuen Grenzen und kleineren Spielräumen gehört zum Altwerden dazu. Dies ist spürbar am eigenen Körper, in unserem Gefühl für die verfügbare Zeit und in Bezug auf den Lebensraum. Durch das bewusste Setzen von engen Spielregeln und die klare Einschränkung von Spielraum, Zeit und Bewegungsmöglichkeiten, loten die Tänzer*innen des Altentanztheaters ZARTBITTER das kreative Potential ihres Körpers aus und suchen neue Freiräume. ZARTBITTER wagt mit MINIATUREN etwas Neues und macht das Experiment, einen Großteil der Szenen improvisatorisch darzustellen. Damit beschäftigen wir uns mit einer Idee von Tanzperformance im Alter, die den Fokus auf den Moment der Gestaltung legt, auf die Wahrnehmung des eigenen Körpers in Bezug auf Raum, Zeit, Mittänzer*innen und Publikum. Das Erinnern an exakte Bewegungsabläufe rückt in den Hintergrund.
MINIATUREN wurde zum 30-jährigen Jubiläumsfest des Theaterpädagogischen Zentrums der LAG Theaterpädagogik nach Reutlingen eingeladen.
Choreographie // Lisa Thomas
Fotos: Peter Pöschl
Ermöglicht aus Mitteln der Stadt Ludwigsburg und des Landesverbands Amateurtheater Baden-Württemberg e.V.
2015 Tanz-Zeit
„TANZ-ZEIT I – Komm tanz mit mir“ entstand unter der Choreographie von Lisa Thomas. In den neuen Choreographien waren persönliche Geschichten, tänzerisch Erlebtes und neu Gewagtes zu entdecken.
Für „TANZ-ZEIT II“ erarbeitete das Ensemble erstmals mit der Choreographin Nina Kurzeja. „Das Leben ist kein 3 / 4 Takt“ war Teil des Doppelabends „TANZ-ZEIT“. Anlässlich des fünf-jährigen Jubiläums der Arbeit des Ensembles an der TTW eröffnete das neue Aufführungsprojekt das erstmals stattfindende Festival „VIELFALTEN – Kulturelle Bildung im Alter“.
„„Alltagsferne Bewegungen und Begegnungen“, so hieß unsere erste längere Choreografie von knapp einer halber Stunde, die 2006 auf genau dieser Bühne Premiere hatte. Dieses Motto greife ich hiermit zum Jubiläum nochmals gemeinsam mit meiner Kollegin Nina Kurzeja wieder auf. Die Lust, im körperlichen Ausdruck sich vom Alltag zu entfernen, ist auch 10 Jahre später ein leitendes Motiv. Wir laden das Publikum ein, diese Tanzfreude und Tanzlust, diese Tanz-Zeit Zartbitter mit uns zu teilen und zu feiern, um danach mit Schwung und Inspiration den Walzer ins Älterwerden zu drehen.“ Lisa Thomas
Choreographie // Lisa Thomas und Nina Kurzeja
Fotos: Shana Kappus
VielFalten wurde gefördert durch den Innovationsfonds Baden-Württemberg aus Mitteln des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg, den Fonds Soziokultur und die Anna-Neff Stiftung.
2013 TOCHTER_VON
In diesem Projekt führte die Choreographin Lisa Thomas mit ihrem Team Profitänzerinnen, Semiprofis und Amateurinnen aus drei Generationen zusammen. Teil des insgesamt elf-köpfigen Teams waren drei Mitglieder des Altentanztheater Ensembles ZARTBITTER. Im Mittelpunkt der Produktion stand die Beziehung von Mutter und Tochter – große Nähe und Zuneigung, körperliche Abhängigkeit und hohes Konfliktpotential begleiten den Weg in die Selbstbestimmung und Unabhängigkeit.
Welche Bewegungen, Gedanken und Ideen werden weitergegeben, welche verworfen? In einer Verbindung aus Bewegung, Tanz und Sprache öffnete »Tochter_von« eine facettenreiche, bisweilen auch humorvolle Perspektive auf das Thema »Mutter und Tochter«.
Choreographie/Regie // Lisa Thomas
Dramaturgie und Textbearbeitung //Johanna Niedermüller
Fotos: Yakup Zeyrek
Tochter_von ist ein Projekt der Tanz- und Theaterwerkstatt in Kooperation mit dem Produktionszentrum Tanz und Performance. Gefördert durch den LAFT Baden-Württemberg e.V. aus Mitteln des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg, den Fonds Darstellende Künste e.V., die Bürgerstiftung Ludwigsburg, die Stiftung Kunst, Kultur und Bildung der Kreissparkasse Ludwigsburg, die Stiftungen der LBBW und die Gerda Weiler Stiftung.
2012 Clichè Klischee
Rasantes Tanz- und Figurentheaterspiel für Franzosen, Deutsche, Junge, Alte und andere Menschen
Deutsch-französisches Atelier 2012 in Kooperation mit der „Plateforme de la jeune création franco-allemande“.
Bereits in den Jahren 2009 und 2010 hat die TTW Ludwigsburg gemeinsam mit der in Lyon ansässigen „Plateforme“ deutsch-französische Künstlerateliers durchgeführt. In der dritten Auflage nun trafen deutsche und französische junge Künstler*innen auf das Altentanztheaterensemble „Zartbitter“: Die künstlerischen Leiterinnen Stefanie Oberhoff und Lisa Thomas haben sich in einem zwei wöchigen Workshop abwechselnd und gemeinsam mit zwei Personengruppen, alt/deutsch und jung/deutsch-französisch, in einen Arbeitsprozess begeben. Ausgangspunkt für die Abschlusspräsentationen war die Auseinandersetzung mit den künstlerischen Elementen Material, Objekt, Körper, Bewegung und Tanz. Für das Ensemble war die Zusammenarbeit mit den jungen Teilnehmer*innen eine besondere Erfahrung und auch Herausforderung. Auch die jungen Teilnehmer*innen konnten für sich und ihre Bilder vom Alter einiges mitnehmen. Anfängliches Zögern wandelte sich auf beiden Seiten schnell in Begeisterung am Umgang miteinander, die Unterschiede zwischen den Generationen verschoben sich mehr und mehr auch in die Wahrnehmung der Gemeinsamkeiten, die mehr vorhanden sind, als erwartet.
Künstlerische Leitung // Lisa Thomas und Stefanie Oberhoff
Fotos: Gordon Below
„Es hat mich überrascht, wie schön ihr seid“, beschrieb eine junge Teilnehmerin ihren Eindruck des Prozesses. „Das Projekt zeigt: Vorurteile abbauen heißt neugierig sein. Neugierig auf sich selbst und seine Umwelt. Aktives Hinterfragen und Umdenken fördern den Dialog. Nicht nur zwischen Jung und Alt oder Deutschen und Franzosen.“ (Bietigheimer Zeitung, 17.09.2012)
Gefördert durch den Landesverband Freier Theater Baden-Württemberg e.V. aus Mitteln des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg und das deutsch-französische Jugendwerk Mit freundlicher Unterstützung von der Bürgerstiftung Ludwigsburg, der Stiftung Kunst, Kultur und Bildung der Kreissparkasse Ludwigsburg.
2011 Ausgesessen! – Ein Möbel Stück
Sie steht in Parks, in unseren Gärten, auf Friedhöfen und in unseren Wohnungen. Sie lädt ein zum Ausruhen, Nachdenken, Beobachten. Sie erzählt in Holz eingeritzte Geschichten von Liebe, Hass und Eifersucht. Die Bank – ein Ort für…? Beschaulichkeit, Innehalten, friedliche Stunden, Nähe und Zweisamkeit, Träumereien; aber auch Ort für „Platz“-Kämpfe, Stillstand, Sprachlosigkeit, Abrechnungen, Einsamkeit, Atemnot und düstere Aussichten.
Das Altentanztheater Ensemble Zartbitter der Tanz- und Theaterwerkstatt sucht die Herausforderung mit der Bank, dem sogenannten Ruhemöbel der älteren Generation, und macht sie zu einem Ort tänzerisch-theatraler Auseinandersetzung und bewegter Bilder.
Choreographie/Regie // Lisa Thomas
Dramaturgische Beratung // Sabine Altenburger
Dialog, Textbearbeitung // Johanna Niedermüller
Fotos: Gordon Below, Yakup Zeyrek
Gefördert durch den Landesverband Freier Theater Baden-Württemberg e.V. aus Mitteln des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg. Mit freundlicher Unterstützung der Bürgerstiftung Ludwigsburg und der Stiftung Kunst, Kultur und Bildung der Kreissparkasse Ludwigsburg.
2010 Tanzgeschichten im Taschenformat
Menschen und ihre Taschen – ein allgegenwärtiges Thema, welches von Lisa Thomas und ihrem Tanztheater Zartbitter an diesem Abend näher unter die Lupe genommen wurde. In einer Szenencollage werden Choreografien präsentiert, die aus der intensiven Beschäftigung der TeilnehmerInnen mit dem Objekt Tasche gewachsen sind:
Taschen unterschiedlichster Art, was sie den Menschen bedeuten, was sie über sie aussagen, zu welchen Zielen sie mit ihnen aufbrechen, was sie alles mit sich herumtragen, ob als Fashion statement, als Teil des persönlichen Outfits oder als Platz für existentielle Dinge; welche persönlichen Geschichten sich in den Taschen verbergen, wie sie getragen, gehalten und behandelt werden, auf welche Weise wir uns mit ihnen bewegen, was wir in ihnen oft verzweifelt suchen, welche Angst uns umtreibt, wenn wir sie verlieren könnten mit all den »lebenswichtigen Inhalten«… All diese Aspekte wurden als Tanzgeschichten präsentiert.
Choreographie/Regie // Lisa Thomas
Fotos: Herbert Gonsiorek